Die etwa 30 minütige Performance füllt
den Zwischenraum von Soundart zum Club.
Angesichts der Video-Synthesizer von 1970 wird es Zeit einen Schritt
weiter zu gehen. Johannes Krause
und Max Neupert haben den Video-Sampler entwickelt. Die Software
basiert auf dem einfachen Prizip
eines (Audio-)Samplers, doch werden die Videodaten der Clips parallel
verarbeitet.
Eine absolute Übereinstimmung von gesehenem und gehörten
entsteht.
Der Video Sampler ist sowohl eine Performance
als auch die dafür
entwickelte Software. Die Software
funktioniert wie ein klassischer Sampler und Sequencer. Anstatt reinem
Audio-Samples verwendet sie
jedoch Audio und Videomaterial. Ausgangsmaterial sind kurze Videosequenzen.
Die Tonspur wird vom
Video getrennt und beides synchron manipuliert. jeder Parameter, der
auf das Sample anwendbar ist,
nimmt auch Einfluss auf das Videobild.
Die Videosynthesizer von Paik/Abe und Beck Anfang der 70er sollten
eine Revolution der elektronischen
Bildwelten sein. In „The versatile Video Synthesizer“ beschreibt
Paik seinen elektonischen Automaten
als einen Kunstgenerator
der Superlative. Der Video Sampler ist unsere
Antwort darauf.
Das Sampling als Methode und Technik führte zu einer Revolution
von Musikproduktion und der
Entstehung von Musikstilen wie Drum‘n‘Bass, Breakbeat oder
House. Elektronische Musik basiert fast
ausschließlich auf dem Prinzip des Sampling. Die Software Videosampler
dehnt diese Möglichkeiten auf
das visuelle Medium aus. Eine Verschmelzung von Video und Audio zu
einer synästhetischen Performance ist das Ziel.
Der Video Sampler kann die volle Bandbeite an Möglichkeiten eines
Samplers ausschöpfen. Er beherrscht Micro und Macrosampling bis
hin zur Granularsynthese aber auch Sequencing und Cut-Up Microfunk.
Die Software wird kontinuierlich verbessert. Sie ist mit der Open-Source
Programmierumgebung Pure
Data geschrieben und nutzt das die netpd plattform.
Ein Großteil des
Programms ist bereits veröffentlicht (Download).
Ein einfaches Interface sorgt für
die nötige
Unabhängigkeit
beim Bedienen. Auf Laptop-Konzerten ist oft eine Frustration des
Publikums zu beobachten, da dieses schwer nachvollziehen werden kann,
was der Performer wirklich
beeinflusst, und was vorprogrammiert ist. Diesem Problem soll ein geeignetes
Interface begenen.
Wir arbeiten mit High-Definition-Video 30fps, welches auf 1024x768
pixel skaliert wurde und mit 48kHz Audio Samples.
2 Laptop Linux oder Mac OS X (Eigentum der Künstler)
Cat5 Netzwerkkabel
Projektor 1024 x 768 Pixel, VGA (besser DVI)
PA
Teil 1: Hände. 3:05min
Teil 2: Kopf. 5:46 min
Teil 3: Orchester. 4:04 min
Weitere Formate und Hochauflösendes Videomaterial bei archive.org
http://www.archive.org/details/videosampler
http://www.archive.org/details/videosampler2
http://www.archive.org/details/videosampler3
Eine frühere Version der Performance ist hier dokumentiert: youtube.com/watch?v=4u__tk2TXPU